DZG-Symposium für junge Forschende zur bahnbrechenden Technologie „Einzel-Zell-Analyse“
120 Nachwuchswissenschaftler:innen aus der Grundlagen- und klinischen Forschung diskutierten mit Expert:Innen Projekte und Technologien in der Onlineveranstaltung am 10. und 11. November 2022.
Die Einzel-Zell-Analyse revolutioniert zurzeit die Grundlagenforschung und verspricht zahlreiche Ansätze für die Entwicklung von neuen Therapien für viele der sogenannten Volkskrankheiten, die im Mittelpunkt der Forschung der DZG stehen. Dabei kommt eine Vielzahl von Analysemethoden zur Anwendung mit denen Daten zu Zelltypen und Zell-Entwicklungsstadien von einzelnen Zellen in verschiedenen Zellverbänden und krankhaften Veränderungen von Geweben gewonnen werden. Mit der Interpretation dieser Daten (Einzel-Zell-Omics-Daten) gewinnen wir neue Erkenntnisse zu komplexen biologischen Veränderungen in einer Zelle die zum Beispiel durch den ganz normalen Alterungsprozess bedingt sind oder auch in Folge der Anpassung an Umweltveränderungen und durch Erkrankungen ausgelöst werden. Es existieren eine Reihe von Technologien für die Einzel-Zell-Analyse sowie über 1,400 Software Pakete zur Datenanalyse.
Wie stellt man es an aus dieser Vielzahl das richtige Werkzeug auszuwählen?
Diese und zahlreiche andere Fragen diskutierten die Nachwuchswissenschaftler:innen der DZG mit Experten wie Prof Joachim Schultz, Experte für die Anwendung von Schwarm Lernen als Konzept für künstliche Intelligenz, oder Prof. Fabian Theis, Spezialist für die Modellierung des Zellstoffwechsels mit Hilfe von Einzelzellsequenzierung. Jedes der sechs DZG war durch einen Keynote-Referenten vertreten und im Anschluss stellten Nachwuchs-wissenschaftler:innen ihre Arbeiten vor. In den Vorträgen wurde der Einsatz der neuen Technologien zur Einzel-Zell-Analyse‘ in Forschungsansätzen zu den Volkskrankheiten, wie z.B. Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder neurodegenerative Erkrankungen vorgestellt. Die Vorträge und anschließende Frage- und Antwortrunde wurde ebenso aus den Reihen der Nachwuchswissenschaftler:innen moderiert.
Ziel der Veranstaltung war es, Nachwuchswissenschaftler:innen sowie erfahrene Wissenschaftler:innen aus Grundlagenforschung und Klinik aus allen DZG zusammenzubringen um fachübergreifende Diskussionen zur Anwendung der Einzel-Zell-Analysen zu stimulieren und voneinander zu lernen. In diesem Sinne war das Symposium ein voller Erfolg, wie Dr. Herbert Schiller (wissenschaftliche Koordination, Helmholtz Zentrum München) am Ende des Symposiums zusammenfasste: „Zellen sind die Grundeinheiten des Lebens. Um die komplexen Vorgänge im Körper zu verstehen und Veränderungen die mit Krankheiten einhergehen identifizieren zu können, ist es unerlässlich auf die kleinste Einheit zu schauen. Allein damit der Gasaustausch in unseren Lungen einwandfrei funktioniert müssen etwa 50 hochspezialisierte Zelltypen zusammenwirken. Die Einzel-Zell-Analyse hat es der Wissenschaft in den letzten Jahren ermöglicht eine Art `google maps´ des menschlichen Körpers zu erstellen (Human Cell Atlas). Die Veranstaltung hat den Nachwuchswissenschaftler:innen finde ich mit sehr anschaulichen und anwendungsnahen Beispielen durch exzellente Referenten das dynamische Feld der Einzelzell-genomik näher gebracht“.