Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, welcher Stellenwert neu auftretenden Infektionserkrankungen zukommt. Dass bisher unbekannte Viren sich epidemisch oder sogar pandemisch ausbreiten ist aber kein neues Phänomen, wie Infektionskrankheiten wie Influenza, AIDS und Ebola-Fieber und die von SARS-CoV-2-verwandten Coronaviren hervorgerufene Krankheit Middle East Respiratory Syndrome (MERS) aufzeigen.

Rasant steigende Bedeutung in der Infektionsforschung hat zudem die globale Zunahme der Antibiotikaresistenzen. Als „stille Pandemie” bezeichnet sind Antibiotika-Multiresistenzen infolge übermäßigem Antibiotika-Einsatz mittlerweile allgegenwärtig, sodass konventionelle Antibiotika zunehmend ihre Effektivität verlieren. Die Behandlung chronischer bakterieller Infektionserkrankungen wie Tuberkulose ist durch den Mangel an wirksamen Antibiotika genauso stark gefährdet wie krankenhausbedingte Infektionen mit bakteriellen Krankheitserregern, an vorderster Stelle Methicillin-resistente Staphylococcus aureus-Stämme und Beta-Laktamase-produzierende Enterobakterien. Letztere bedrohen insbesondere auch immungeschwächte Patienten, deren Zahl in unserer alternden Gesellschaft kontinuierlich steigt.

Global von Bedeutung sind auch von Parasiten hervorgerufene Krankheiten wie Malaria sowie vernachlässigte Tropenkrankheiten, die für Hunderte Millionen Menschen enorme Gesundheitsrisiken darstellen. Im Kampf gegen diese Vielzahl viraler, bakterieller und parasitärer Infektionserreger beteiligen sich Wissenschaftler:innen im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) am Screening neuer Wirkstoffe sowie der Entwicklung diagnostischer, präventiver und therapeutischer Verfahren.