Der Begriff „Neurodegeneration“ beschreibt einen fortschreitenden Niedergang und Verlust von Nervenzellen (auch „Neurone“ genannt). Je nachdem, welcher Bereich des Nervensystems davon betroffen ist, kann Neurodegeneration zu Demenz führen, Bewegungsstörungen auslösen oder die Gesundheit auch in anderer Weise massiv beeinträchtigen. Dies äußert sich in Erkrankungen wie Alzheimer, Frontotemporale Demenz (FTD), Kinderdemenz, Parkinson, Chorea Huntington, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Spinozerebelläre Ataxie und Makuladegeneration. Bis heute gibt es keine Heilmittel. Die derzeitigen Behandlungen können Krankheitssymptome lindern, aber das Fortschreiten von Neurodegeneration nicht aufhalten, geschweige denn heilen.

Zu den möglichen Auswirkungen von Neurodegeneration zählt Demenz. Diese Beeinträchtigung der geistigen Fähigkeiten – wie sie bei Alzheimer und diversen anderen Erkrankungen auftritt – ist angesichts von rund 1,6 Millionen Betroffenen hierzulande eine gesellschaftliche Herausforderung und ein Kraftakt für viele Familien – denn Menschen mit Demenz werden zumeist von Angehörigen versorgt. Die gesamtgesellschaftlichen Kosten sind enorm: Im Jahr 2020 betrugen sie für Deutschland nach Berechnungen des DZNE rund 83 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Angesichts dieser Situation sind effektivere Therapien und eine bessere Prävention gefragt. Die Potenziale sind beträchtlich: Schätzungen gehen davon aus, dass – durch günstige Lebensgewohnheiten und Maßnahmen gegen Risikofaktoren – weltweit rund 40 Prozent der Demenzerkrankungen vermeidbar sind oder hinausgezögert werden könnten.